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LeNa – Das Projekt

Nie­mals zu­vor leb­ten so vie­le Men­schen ver­schie­de­ner Her­kunft in un­se­rer Stadt wie heu­te. Die Zi­vil­ge­sell­schaft ist auf­grund des de­mo­gra­fi­schen Wan­dels und durch den Zu­wachs von Men­schen aus Flucht- und Mi­gra­ti­ons­si­tua­tio­nen im ste­ten Wan­del. Aber wie of­fen sind un­se­re zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen für die­se Vielfalt?

Die in­ter­kul­tu­rel­le Öff­nung (IKÖ) der Ge­sell­schaft ge­winnt in Ber­lin ins­be­son­de­re auf Be­zirk-Ebe­ne eine im­mer grö­ße­re Be­deu­tung. Men­schen mit Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te sind ein fes­ter Be­stand­teil un­se­rer Ge­sell­schaft. Die kul­tu­rel­le Viel­falt ist also schon längst eine ge­sell­schaft­li­che Rea­li­tät. Mi­gra­ti­on und In­te­gra­ti­on sind für sich selbst eine Her­aus­for­de­rung. Sie wer­den auch in den kom­men­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten in im­mer neu­en Fa­cet­ten so­wohl Po­li­tik als auch Ge­sell­schaft in Ber­lin be­ein­flus­sen. Und das heißt: Wir brau­chen ge­eig­ne­te Kon­zep­te und Maß­nah­men, die die­se zu­neh­men­de Viel­falt der Ge­sell­schaft ak­zep­tie­ren, wert­schät­zen und berücksichtigen.

Das Pro­jekt „Le­ben­di­ge Nach­bar­schaf­ten (LeNa) – Ge­mein­sam. Viel­falt. Stär­ken.“ ist ein Beratungs‑, Qua­li­fi­zie­rungs- und Ver­net­zungs­pro­jekt zur Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung (DO) für Stadt­teil­zen­tren und Frei­wil­li­genagen­tu­ren in Ber­lin. Es ist ein ge­samt­städ­ti­sches Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jekt der Lan­des­frei­wil­li­genagen­tur Ber­lin e.V. mit dem Dach­ver­band mo­ve­GLO­BAL e.V. und wird von der Se­nats­ver­wal­tung für In­te­gra­ti­on, Ar­beit und So­zia­les (Se­nI­AS) ge­för­dert. Das Pro­jekt nahm im Mai 2018 sei­ne Ar­beit auf und bie­tet eine ber­lin­wei­te Fach­platt­form zur DO, or­ga­ni­siert An­ge­bo­te für wech­sel­sei­ti­gen Aus­tausch und Lern­mög­lich­kei­ten. Es un­ter­stützt die lan­des­wei­te Ver­net­zung der zahl­rei­chen zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Ak­teu­re, die sich in­ter­kul­tu­rell und di­ver­si­täts­ori­en­tiert ge­öff­net ha­ben oder vor­ha­ben dies zu tun.

Das Pro­jekt hat zum Ziel, die fach­li­che Ver­bin­dung und Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen Frei­wil­li­genagen­tu­ren, Stadt­teil­zen­tren und an­de­ren öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen aus­zu­bau­en, ihre Er­fah­run­gen mit In­ter­kul­tu­rel­ler Öff­nung in die Brei­te zu tra­gen, fach­li­chen Aus­tausch zu er­mög­li­chen und sie bei ei­ner nach­hal­ti­gen di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung kon­zep­tio­nell zu un­ter­stüt­zen. Da­bei sol­len im­mer auch die Kom­pe­ten­zen von Migrant:innen als ge­sell­schaft­li­che Akteur:innen in­te­gra­ti­ons­för­der­lich ein­be­zo­gen wer­den. Aus­ge­hend da­von wur­den im Sin­ne ei­ner Zu­sam­men­ar­beit auf Au­gen­hö­he die In­ter­kul­tu­rel­le Öff­nung (IKÖ) und Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung (DO) nicht aus ei­ner Mehr­heits­per­spek­ti­ve her­aus an­ge­gan­gen, son­dern wa­ren mi­gran­ti­sche und/oder nicht-wei­ße Po­si­tio­nen von An­fang an bei der Er­ar­bei­tung ei­nes IKÖ-Kon­zepts prä­gend und maß­ge­bend beteiligt.

Das zen­tra­le Ver­ständ­nis von di­ver­si­täts­ori­en­tier­ter Öff­nung, das dem Pro­jekt zu­grun­de liegt, ist der Ab­bau von Zu­gangs­bar­rie­ren, Dis­kri­mi­nie­rungs- und Aus­gren­zungs­me­cha­nis­men, die Schaf­fung gleich­be­rech­tig­ter Teil­ha­be­chan­cen für alle Men­schen so­wie die Ar­ti­ku­la­ti­on ih­rer In­ter­es­sen und An­er­ken­nung ih­rer ge­sell­schaft­li­chen Bei­trä­ge. Das Pro­jekt LeNa geht in sei­ner Ar­beit von ei­nem mo­der­nen Ge­sell­schafts­bild aus, in dem Plu­ra­li­tät und Viel­falt der Le­bens­wel­ten die Nor­ma­li­tät und eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sind. Zu­gleich brin­gen aber di­ver­si­täts­ori­en­tier­te Öff­nungs­pro­zes­se auch vie­le Her­aus­for­de­run­gen mit sich, die nur ge­mein­sam be­wäl­tigt wer­den kön­nen. Un­ter­schie­de nicht als tren­nen­de und hem­men­de, son­dern als be­rei­chern­de Ele­men­te zu be­grei­fen, das fried­li­che und le­ben­di­ge Zu­sam­men­le­ben von al­len Men­schen zu för­dern, um­setz­ba­re Schrit­te für ge­sell­schaft­li­che Ver­än­de­rungs­pro­zes­se zu ent­wi­ckeln – das sind Auf­ga­ben, zu de­nen wir mit dem Pro­jekt LeNa un­se­ren Bei­trag leis­ten wollen.

Da im Rah­men die­ses Pro­jekts die Fra­ge der DO nicht nur aus ei­ner Mehr­heits­per­spek­ti­ve be­ar­bei­tet wird, son­dern die Er­fah­run­gen, Kom­pe­ten­zen und Mit­wir­kung von Men­schen mit Mi­gra­ti­ons­bio­gra­fie im Sin­ne von In­klu­si­on und Per­spek­ti­ven­wech­sel ad­äquat auf­ge­nom­men und ver­stan­den wer­den, ent­steht eine Win-win-Si­tua­ti­on, von der alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten pro­fi­tie­ren. Vor die­sem Hin­ter­grund wird es durch die Pro­jekt­ak­ti­vi­tä­ten an­ge­strebt, sich zu ver­net­zen, Aus­tausch­mög­lich­kei­ten und Be­geg­nun­gen zu schaf­fen und da­mit den in­ter­kul­tu­rel­len Struk­tur­wan­del der Or­ga­ni­sa­tio­nen vor­an­zu­brin­gen. Das Pro­jekt LeNa be­schäf­tigt sich mit al­len re­le­van­ten Aspek­ten der ge­sell­schaft­li­chen Viel­falt und bie­tet Denk- und Lern-Räu­me an, um Di­ver­si­tät in all ih­ren ak­tu­el­len Aus­prä­gun­gen, Mehr­fach­di­men­sio­nen und Va­ri­an­ten als Aus­gangs­punkt von Öff­nungs­pro­zes­sen in zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen zu un­ter­stüt­zen.


Dem­entspre­chend wur­den im Rah­men des Pro­jekts fol­gen­de An­ge­bo­te für die Pra­xis ins Le­ben gerufen:

•   Be­ra­tung zur di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Organisationsentwicklung
•   Be­geg­nungs- und Netz­werk­tref­fen (im Marktplatz-Format)
•   Qua­li­fi­zie­rung (DO-Promotor:innen-Ausbildung)
•   Grup­pen­coa­chings zur prak­ti­schen Um­set­zung di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Öffnungsprozesse
•   Fach­aus­tausch zur Di­ver­si­täts­of­fen­heit (Fach­kreis DO)•   Ar­beits­ma­te­ria­li­en und di­gi­ta­le In­for­ma­tio­nen zum in­ter­kul­tu­rel­len Engagement
•   Ver­net­zungs­mög­lich­kei­ten als ber­lin­wei­te Plattform

Ziel­grup­pen des Projekts:

•   Stadt­teil­zen­tren (STZ)
•   Frei­wil­li­genagen­tu­ren (FA)
•   Quar­tiers­ma­nage­ment (QM)
•   Nach­bar­schafts­häu­ser
•   Migrant:innenselbstorganisationen
•   Frei­wil­li­ge / En­ga­gier­te im Ehrenamt


DO-Promotor:innen-Ausbildung

Beschreibung

Deutsch­land ist fak­tisch ein Ein­wan­de­rungs­land und ge­prägt von kul­tu­rel­ler Viel­falt von Men­schen aus ver­schie­de­nen Län­dern der Welt. Die­se Viel­falt be­deu­tet ei­ner­seits eine gro­ße Be­rei­che­rung für die Ge­sell­schaft, bringt aber an­de­rer­seits auch vie­le Her­aus­for­de­run­gen mit sich. Das fried­li­che und le­ben­di­ge Mit­ein­an­der im Stadt­teil hängt von der Teil­ha­be al­ler Men­schen ab. Da­für muss sich die Mehr­heits­ge­sell­schaft öff­nen und auf die ver­än­der­ten An­for­de­run­gen ei­ner Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft re­agie­ren. Es braucht eine gut eta­blier­te Will­kom­mens­kul­tur für neu Zu­ge­wan­der­te und eine An­er­ken­nungs­kul­tur für die hier le­ben­den Men­schen mit Migrationsgeschichte.

Das ist eine zen­tra­le Auf­ga­be der In­ter­kul­tu­rel­len Öff­nung (IKÖ) und Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung (DO). Sie hat zum Ziel, Zu­gangs­bar­rie­ren in öf­fent­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen ab­zu­bau­en, gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be­chan­cen in der Ge­sell­schaft für alle Men­schen zu schaf­fen und An­er­ken­nung zu er­mög­li­chen. Doch was steckt ge­nau da­hin­ter? Wel­che struk­tu­rel­len und in­di­vi­du­el­len Aspek­te hat die DO? Wie ge­hen wir mit der Po­la­ri­sie­rung der Ge­sell­schaft, Vor­ur­teils­ent­wick­lung und dem All­tags­ras­sis­mus um? Wie fit und in­ter­kul­tu­rell of­fen sind die Stadt­teil­zen­tren, Frei­wil­li­genagen­tu­ren und an­de­re öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen für die zu­neh­men­de Viel­falt un­se­rer Ge­sell­schaft? Wel­che Schrit­te und Maß­nah­men sind mög­lich? Wie groß ist die Kluft zwi­schen Wunsch und Wirk­lich­keit in Be­zug auf die Diversitätsorientierung?



Das Kon­zept der Ba­sis-Qua­li­fi­zie­rung „Promotor:innen-Ausbildung für Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung (DO)“ wur­de im Pro­jekt­ver­lauf seit 2018 er­ar­bei­tet und kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt, um sie me­tho­disch-in­halt­lich mög­lichst be­darfs- und hand­lungs­ori­en­tiert zu ge­stal­ten. Die Qua­li­fi­zie­rungs­rei­he dient der pra­xis­na­hen Er­ar­bei­tung bzw. Ver­tie­fung ei­nes ge­mein­sa­men Ver­ständ­nis­ses von DO und ver­mit­telt in­ter­kul­tu­rel­les Wis­sen, Me­tho­den­kom­pe­tenz und regt zu Selbst­re­fle­xio­nen an. Des Wei­te­ren bie­tet sie die Ge­le­gen­heit, sich mit an­de­ren Teil­neh­men­den über die Rol­le von In­ter­kul­tu­ra­li­tät, Di­ver­si­tät und ihre ei­ge­ne Rol­le als Promotor:in aus­zu­tau­schen, ihre ei­ge­ne De­fi­ni­ti­on von In­ter­kul­tu­rel­ler Öff­nung prak­tisch und stra­te­gisch wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, von­ein­an­der und vor al­lem mit­ein­an­der zu ler­nen, von prak­ti­schen Er­fah­run­gen an­de­rer zu pro­fi­tie­ren. Im Mit­tel­punkt steht der Er­werb von Hin­ter­grund­wis­sen und Selbst­re­fle­xi­ons­me­tho­den in der in­ter­kul­tu­rel­len Ar­beit. So­mit trägt die­se Qua­li­fi­zie­rung zur be­reits im Part­MigG als auch LADG in Ber­lin weg­wei­send le­gis­la­tiv vor­ge­se­he­nen an­ti­dis­kri­mi­nie­ren­den und an­ti­ras­sis­ti­schen Zu­sam­men­le­ben und ‑ar­bei­ten in Ber­lins So­zi­al­räu­men er­heb­lich bei. 

Die pra­xis­be­glei­ten­de Qua­li­fi­zie­rung “Promotor:innen für Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung” be­steht aus 3 Mo­du­len (1 Mo­dul = 2 Tage), er­folgt in ei­nem Zeit­raum von drei Mo­na­ten und wird mit ei­nem Zer­ti­fi­kat abgeschlossen.

Zielgruppe

Die Aus­bil­dungs­rei­he eig­net sich für Mitarbeiter:innen von Stadt­teil­zen­tren, Frei­wil­li­genagen­tu­ren, Quar­tiers­ma­nage­ment, Nach­bar­schafts­häu­sern, Mi­gran­ti­schen Or­ga­ni­sa­tio­nen und en­ga­gier­te Eh­ren­amt­li­che, die ei­nen Bei­trag zur tat­säch­li­chen in­ter­kul­tu­rel­len Öff­nung von Or­ga­ni­sa­tio­nen in un­ter­schied­lichs­ten zen­tra­len Le­bens­be­rei­chen und Hand­lungs­fel­dern leis­ten wol­len und dazu fach­lich-fun­dier­te In­for­ma­tio­nen und prak­ti­sche Im­pul­se brauchen.

Zie­le der Qualifizierungsreihe
•   Kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit den be­stehen­den Struk­tu­ren in Be­zug auf di­ver­si­täts­ori­en­tier­te Öffnung
•   Aus­bau in­ter­kul­tu­rel­ler Fä­hig­kei­ten und prak­ti­scher Kennt­nis­se, die im Um­gang mit der kul­tu­rel­len Viel­falt be­nö­tigt werden
•   Ent­wick­lung um­setz­ba­rer Schritte/Perspektiven, die nach­hal­tig ei­nen Pro­zess von struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen ein­lei­ten und vor­an­brin­gen können

Methoden

Die Teil­neh­men­den er­war­tet ein in­ter­ak­ti­ver und selbst­re­flek­tie­ren­der Pro­zess und eine ab­wechs­lungs­rei­che Me­tho­den­mi­schung aus In­puts, Ein­zel- und Grup­pen­ar­bei­ten, viel­fäl­ti­gen Übun­gen mit Pra­xis­bei­spie­len und Erfahrungsaustausch.

The­men der Ausbildungstage
•   Di­ver­si­tät er­ken­nen – Um­gang mit Vielfalt
•   Vor­ur­teils­be­wusst ar­bei­ten – Was heißt das?
•   Wie ge­hen wir mit­ein­an­der um am Ar­beits­platz – in Eh­ren­amt – in der Mehrheitsgesellschaft?
•   Re­flek­ti­on von Dis­kri­mi­nie­rungs­for­men – Ent­wick­lung ei­ge­ner Haltung
•   Macht­kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit All­tags­ver­hal­ten und Verantwortungsrollen
•   In­stru­men­te für Chan­ge-Ma­nage­ment und Praxis-Transfer



Voraussetzungen für die Teilnahme

•   Ei­ge­ne Er­fah­rung mit DO in der Praxis
•   In­ter­es­se an ei­ner nach­hal­ti­gen Eta­blie­rung von DO
•   Aus­bau der ei­ge­nen Hand­lungs­ebe­nen und Um­set­zungs­mög­lich­kei­ten in der Organisation
•   Ein:e Vertreter:in pro Organisation



Diversitätsorientiertes Gruppencoaching und Praxisberatung
für IKÖ- & Diversity-Promotor:innen

Vor dem Hin­ter­grund des viel­fa­chen Wun­sches der IKÖ-Promotor:innen nach fach­li­cher Be­glei­tung der an­ge­streb­ten und teils be­gon­ne­nen Pro­zes­se in­ter­kul­tu­rel­ler und wei­te­rer Di­ver­si­ty-ori­en­tier­ter Öff­nung in ih­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen wur­de 2019 das Kon­zept des DO-Grup­pen­coa­chings ent­wi­ckelt. Das Coa­ching und die Pra­xis­be­ra­tung rich­ten sich an be­reits zer­ti­fi­zier­te IKÖ & DO-Promotor:innen oder ver­gleich­bar qua­li­fi­zier­te In­ter­es­sier­te, die sich mit dem The­men­kom­plex Di­ver­si­täts­of­fen­heit ver­tie­fend be­schäf­ti­gen, in­di­vi­du­el­le Di­ver­si­ty-Kom­pe­ten­zen er­wei­tern und ei­nen Pro­zess der Im­ple­men­tie­rung von IKÖ in ih­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen er­mög­li­chen so­wie ent­wi­ckeln wol­len. Bei dem Grup­pen­coa­ching zu in­ter­kul­tu­rel­len und di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Öff­nungs­pro­zes­sen han­delt es sich um die pro­fes­sio­nel­le Be­ra­tung, Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung von Per­so­nen mit Füh­rungs- und Steue­rungs­funk­tio­nen so­wie Mit­ar­bei­ten­den in Or­ga­ni­sa­tio­nen, spe­zi­ell aus­ge­rich­tet auf Fra­gen im in­ter­kul­tu­rel­len bzw. Diversity-Kontext.

Zie­le des Grup­pen-Coa­chings sind:

•   Re­fle­xi­on der ei­ge­nen Rol­le als IKÖ- oder Diversity-Promotor:in
•   Re­fle­xi­on von Be­ra­tungs­i­tua­tio­nen als IKÖ- oder Diversity-Promotor:in
•   Kol­le­gia­le Fall­be­spre­chun­gen und Erfahrungsaustausch
•   Um­gang mit (kultur-)sensiblen Konflikten
•   Stärkung/Qualifizierung für Diversity-Perspektiven

Di­ver­si­täts­ori­en­tier­te Öff­nungs­pro­zes­se brin­gen vie­le Her­aus­for­de­run­gen mit sich und stel­len in der Pra­xis ganz viel­fäl­ti­ge Pro­blem­la­gen dar. In die­sem Zu­sam­men­hang fo­kus­siert sich das Coa­ching auf die prak­ti­sche Um­set­zung und sucht mit den teil­neh­men­den Promotor:innen für IKÖ nach ge­eig­ne­ten In­stru­men­ten und Maß­nah­men. Um in der viel­fäl­ti­gen Ge­sell­schaft er­folg­reich und fle­xi­bel agie­ren zu kön­nen, be­nö­ti­gen die Mitarbeiter:innen der zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen mehr spe­zi­fi­sche Kom­pe­ten­zen, um sich selbst und an­de­re auf Ver­än­de­rungs­pro­zes­se vor­zu­be­rei­ten. Gleich­zei­tig steigt auch der Be­darf an pro­fes­sio­nel­ler, kom­pe­ten­ter Be­glei­tung sol­cher Ent­wick­lungs- und Ver­än­de­rungs­pro­zes­se durch Coa­chings im Rah­men von Personalentwicklungsmaßnahmen.

Aus­ge­hend da­von dient der Coa­ching­kreis dazu, dass die Teil­neh­men­den in ei­nem ge­schütz­ten Rah­men ei­ge­ne Er­fah­run­gen in die Dis­kus­sio­nen ein­brin­gen, ihre Ein­stel­lun­gen kri­tisch hin­ter­fra­gen und ei­nen si­che­re­ren Um­gang mit den Her­aus­for­de­run­gen der Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft er­wer­ben. Sie er­ar­bei­ten im Coa­ching fall­spe­zi­fisch si­che­re Hal­tun­gen, di­ver­se Per­spek­ti­ven und prak­ti­sche Zu­gän­ge zur An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­ar­beit. Im Kon­text der Ge­stal­tung und prak­ti­schen Im­ple­men­tie­rung der Di­ver­si­täts­ori­en­tie­rung (DO) in zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen wer­den ver­schie­de­ne Si­tua­tio­nen, Fra­ge­stel­lun­gen und Fall­bei­spie­le zur Um­set­zung von Viel­falts­stra­te­gien be­ra­ten und pra­xis­ori­en­tiert be­spro­chen. Die Teil­neh­men­den be­kom­men dar­über hin­aus Ge­le­gen­heit, Fra­gen aus ih­rem Ar­beits­all­tag ein­zu­brin­gen und sich in­ten­siv fach­lich und kol­le­gi­al aus­zu­tau­schen. Die Be­tei­lig­ten wer­den an­ge­regt und er­mäch­tigt, not­wen­di­ge di­ver­si­täts­ori­en­tier­te Ver­än­de­rungs- und Ent­wick­lungs­pro­zes­se in ih­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen zu in­iti­ie­ren, zu be­för­dern und mitzutragen.



Das Coa­ching­an­ge­bot wird von ei­ner hoch­qua­li­fi­zier­ten und sehr er­fah­re­nen Di­ver­si­ty-Trai­ne­rin, Frau Dr. Azra Dza­jic-We­ber durch­ge­führt und es dau­ert in der Re­gel zwei Stun­den, das Auf­takt-We­bi­nar wird drei Stun­den um­fas­sen. Das For­mat des Coa­chings wird den Wün­schen und Be­darfs­la­gen des je­wei­li­gen Teams bzw. der je­wei­li­gen Teil­neh­men­den-Grup­pe an­ge­passt. Zum Ab­schluss wer­den den Teil­neh­men­den eine Teil­nah­me­be­stä­ti­gung ausgestellt.



Koordination der LeNa-Projekte berlinweit

Vor drei Jah­ren wur­den in Ber­lin die LeNa-Pro­jek­te an bis­her 16 Stand­or­ten ins Le­ben ge­ru­fen. Rück­bli­ckend ge­se­hen, sind die un­ter­schied­lichs­ten Kon­zep­te dar­aus ge­wach­sen, mit den viel­fäl­ti­gen An­ge­bo­ten und Struk­tu­ren in den ein­zel­nen Stadt­teil­zen­tren und Frei­wil­li­genagen­tu­ren, um zu­sam­men­zu­wach­sen, Viel­falt zu er­le­ben und Kul­tu­ren zu ver­bin­den. Die fach­li­che und stra­te­gi­sche Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den LeNa-Pro­jek­ten er­folgt in Form von ge­gen­sei­ti­gen Ver­an­stal­tungs­ein­la­dun­gen und teil­nah­men so­wie im Rah­men re­gel­mä­ßi­ger halb­jähr­li­cher Aus­tausch­tref­fen, die bis­her von der Se­nats­ver­wal­tung für In­te­gra­ti­on, Ar­beit und So­zia­les (Se­nI­AS) in­iti­iert wurden.



Die Ko­or­di­na­ti­on die­ser Aus­tausch­tref­fen auf Lan­des­ebe­ne wur­de im April 2021 of­fi­zi­ell an die Lan­des­frei­wil­li­genagen­tur Ber­lin mit ih­rem ge­samt­städ­ti­schen LeNa-Pro­jekt über­ge­ben. Wir freu­en uns, die­se ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be zu über­neh­men und wer­den un­ser Bes­tes tun, um die fach­li­che Ver­bin­dung und Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen al­len LeNa-Pro­jek­ten aus­zu­bau­en und zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung des Ge­samt­kon­zep­tes bei­zu­tra­gen. Die neue An­sprech­per­son ist die Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Ley­la Ibra­hi­mo­va in der Lan­des­frei­wil­li­genagen­tur Ber­lin ➟ ibrahimova(at)landesfreiwilligenagentur.berlin



Fachkreis Diversitätsoffenheit (DO)

Der Fach­kreis Di­ver­si­täts­of­fen­heit (vor­mals IKÖ), der in en­ger fach­li­cher Ko­ope­ra­ti­on mit dem Pro­jekt LeNa durch­ge­führt wird, ist an­ge­sie­delt beim Lan­des­netz­werk Bür­ger­en­ga­ge­ment Ber­lin. Der 2018 ge­grün­de­te Fach­kreis In­ter­kul­tu­rel­le Öff­nung hat sich er­folg­reich zu ei­nem Ort wech­sel­sei­ti­ger In­for­ma­ti­on, fach­li­cher Dis­kus­si­on und kol­le­gia­len Aus­tau­sches ent­wi­ckelt. Er wur­de im Lau­fe des Jah­res auf­grund des Kon­zept­trans­fers um­be­nannt, um künf­tig als Fach­kreis Di­ver­si­täts­of­fen­heit (DO) nicht al­lein in­ter­kul­tu­rel­le Di­men­sio­nen, son­dern auch in­ter­sek­tio­na­le ge­sell­schaft­li­che Per­spek­ti­ven mit­ein­zu­be­zie­hen. Die­ses Gre­mi­um ist ein kol­le­gia­ler Zu­sam­men­schluss von ver­schie­de­nen Ver­ei­nen und zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen, Migrant:innenselbstorganisationen, Selbst­hil­fe- und Be­hin­der­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen, Netz­wer­ken von Men­schen mit Flucht­ge­schich­te, un­ter­schied­li­chen welt­an­schau­li­chen Grup­pen und vie­len an­de­ren In­itia­ti­ven. Hier sind haupt­amt­lich und eh­ren­amt­lich En­ga­gier­te aus di­ver­sen Kon­tex­ten, mit un­ter­schied­li­chen Er­fah­run­gen und Ge­schich­ten ak­tiv. Die­se Zu­sam­men­set­zung er­mög­licht es, über ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen und An­lie­gen aus dem Be­reich DO in­for­miert zu sein, die ge­mein­sa­men Zie­le so­wie un­se­re In­ter­es­sen ef­fi­zi­en­ter zu ver­fol­gen und uns un­ter­ein­an­der gut zu vernetzen.



Der Fach­kreis DO setzt sich für eine de­mo­kra­ti­sche, ge­rech­te, in­te­gra­ti­ve, di­ver­si­täts­sen­si­ble und viel­fäl­ti­ge Ge­sell­schaft ein, in der ein dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es Zu­sam­men­le­ben so­wie Teil­ha­be, Mit­wir­kung und Chan­cen­gleich­heit für alle Men­schen er­mög­licht wer­den. Es geht um eine ein­heit­li­che, kri­ti­sche, aber of­fe­ne und so­li­da­ri­sche Hal­tung ge­gen­über al­len von Dis­kri­mi­nie­rung be­trof­fe­nen Men­schen. Mit sei­ner Tä­tig­keit setzt der Fach­kreis DO ein wirk­sa­mes Zei­chen ge­gen Aus­gren­zung und Ras­sis­mus bis hin zu al­len For­men grup­pen­be­zo­ge­ner Men­schen­feind­lich­keit. Er will zei­gen, dass die Öff­nung zi­vil­ge­sell­schaft­li­cher Ein­rich­tun­gen in Ber­lin mög­lich ist und vor­an­ge­bracht wer­den muss. Viel­falt und He­te­ro­ge­ni­tät kön­nen so als Be­rei­che­rung un­se­rer Ge­sell­schaft wahr­ge­nom­men wer­den, statt angst­be­setz­te De­bat­ten auszulösen.

Der Fach­kreis ver­zeich­net mitt­ler­wei­le schon 80–90 Teil­neh­men­de aus di­ver­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen und trifft sich grund­sätz­lich drei­mal im Jahr zum Fach­aus­tausch so­wie zur fach­po­li­ti­schen Wei­ter­ent­wick­lung der di­ver­si­täts­ori­en­tier­ten Öff­nungs­pro­zes­se. Die­ses enor­me In­ter­es­se be­legt, wie not­wen­dig und wert­voll der Aus­tausch zwi­schen den Expert:innen in die­sem spe­zi­el­len und her­aus­for­dern­den Auf­ga­ben­feld ist und wel­che The­men­viel­falt und Ex­per­ti­se aus dem Feld ab­ge­holt wer­den konn­te. Es wer­den auch hoch­ka­rä­ti­ge Fachreferent:innen so­wie Vertreter:innen aus Po­li­tik und Ver­wal­tung zu den Fach­kreis­tref­fen ein­ge­la­den, wel­che dem Fach­kreis span­nen­de neue Er­kennt­nis­se zur Di­ver­si­täts­of­fen­heit vor­stel­len. So ge­lingt es uns ge­mein­sam, die Res­sour­cen und Po­ten­zia­le von Plu­ra­li­tät und Viel­falt un­se­rer Ge­sell­schaft auf­zu­zei­gen, Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen bei der Um­set­zung von Di­ver­si­ty-An­sät­zen ge­mein­sam zu dis­ku­tie­ren und nicht zu­letzt Syn­er­gien zwi­schen Or­ga­ni­sa­tio­nen zu er­schlie­ßen und Netz­wer­ke auszubauen.



LEBENDIGE NACHBARSCHAFTEN – LeNa | Auf ei­nem Blick
Für die kom­pe­ten­te Über­set­zung der Pro­jekt­be­schrei­bung ins Tür­ki­sche: Bir Bakış­ta LeNa dan­ken wir herz­lich
den Kolleg:innen der Yeşil Çem­ber – öko­lo­gisch­in­ter­kul­tu­rell gGmbH.
zu­letzt ak­tua­li­siert 17.02.2022

 

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